Die Bürgerinitiative wurde Ende Oktober 2012 gegründet. Über eine neue Facebook-Seite solidarisierten sich sehr schnell Bürgerinnen und Bürger aus der Region mit dem Anliegen (bis heute: über 3.000 x Gefällt mir!). Darüber hinaus haben weit über 8.000 Menschen, die nicht bei Facebook unterwegs sind, per Unterschrift ihre Unterstützung signalisiert.
Neben diesen rund 11.000 Bürgerinnen und Bürgern haben auch eine ganze Reihe von Vereinen und Institutionen sich klar hinter die Bürgerinitiative gestellt und unterstützen diese tatkräftig (zu den Elisabethfehner Unterstützern: siehe Logos am rechten Seitenrand). Im September 2013 haben wir einen Verein gegründet, um die Grundlage dafür zu schaffen, langfristig „Lobbyarbeit“ für den Elisabethfehnkanal zu betreiben. Der Verein hat inzwischen rund 600 Mitglieder. Außerdem haben über 20 andere Vereine und Institutionen ihre Mitgliedschaft bei uns erklärt und lassen sich durch uns in dieser Angelegeheit vertreten.
Am 28. Oktober 2012 wurde unsere Bürgerinitiative mit folgendem Aufruf auf einer neuen Facebook-Seite ins Leben gerufen:
Rettet den Elisabethfehnkanal!
Der Ersatzbau für die marode Schleuse Osterhausen im Elisabethfehnkanal ist in Gefahr. Der Bund hat die dafür vorgesehenen Mittel ersatzlos gestrichen. Jetzt droht die Schließung des Kanals für den Schiffsverkehr.
Diese Nachricht muss aufrütteln! In Gefahr ist nicht nur der Bau einer Schleuse. In Gefahr ist nicht nur ein über 100 Jahre alter Wasserweg. In Gefahr ist nicht nur ein Freizeitgebiet für Wassersportler. In Gefahr ist nicht nur eine Attraktion für den wachsenden Tourismus in unserer Gegend. In Gefahr ist der Charakter einer ganzen Ortschaft: unser Elisabethfehn!
Unsere Vorfahren haben – „den Eersten sien Dod, den Tweeden sien Not...“ – diesen Kanal gegraben und das umliegende Moor kolonisiert. Unsere Großeltern und Eltern haben hier, viele „in Not“, hart für ihr Leben arbeiten müssen. Und nicht nur unsere Generation will hier in einem attraktiven Umfeld weiterleben, auch für unsere Kinder muss die Fehnlandschaft attraktiv bleiben.
Der Elisabethfehnkanal als einer der letzten in dieser Weise befahrbaren Fehnkanäle ist nicht irgendeine Wieke, die man auch zuschütten könnte. Er ist, so gesehen, ein DENK-mal, das für unsere Geschichte und Gegenwart und für eine einzigartige Kulturlandschaft steht.
Die Bürgerinnen und Bürger von Elisabethfehn haben das schon immer so gesehen. Vor gut 40 Jahren – im Juni 1971 – fand eine der größten Demonstrationen Nordwestdeutschlands auf dem Elisabethfehnkanal statt: Tausende protestierten damals gegen die geplante Schließung des Kanals bzw. seine Umwandlung in einen Entwässerungsgraben.
Heute ist es an der Zeit, an diesen Protest der Bürgerinnen und Bürger zu erinnern und daran anzuknüpfen. Vielleicht klingt es dramatisch, aber der Kern ist wahr: Stirbt die Schleuse, dann stirbt der Kanal. Stirbt der Kanal, dann stirbt unser Fehndorf.
Wenn die Schleuse erst einmal für immer geschlossen wird, wird es auch keine weiteren Investitionen in den Erhalt des Kanals geben. Es ist dann nur noch eine Frage der Zeit, bis wir den Kanal zugeschüttet sehen. Das darf nicht passieren!
Politiker verschiedener Parteien sehen das im Prinzip auch so, wie wir in Presseberichten lesen. Das ist ermutigend. Aber jetzt müssen die Bürgerinnen und Bürger Druck machen, damit unsere gewählten Vertreterinnen und Vertreter auf Landes- und Bundesebene verstehen, wie sehr uns diese Entscheidung im Mark trifft und wie sehr eine Lösung her muss.
Wir fordern unsere Politiker auf, sich für eine Lösung stark zu machen, die den Elisabethfehnkanal in vollem Funktionsumfang erhält. Ob dies einen Neubau einer Schleuse (in welcher Form auch immer) oder eine Sanierung der alten Schleuse bedeutet, das müssen Fachleute beraten. Am Ende muss nur klar sein: Der Kanal in Elisabethfehn lebt weiter!
Bitte unterstützt diesen Aufruf!
Elisabethfehn, 28. Oktober 2012
Gunda Schröder / Walter Eberlei